Probleme bei der Kindererziehung: das Dilemma mit der Rollenverteilung und zeitgemäßen Anforderungen
Zweifelsohne ist dieses Thema ein Wald voller unterschiedlicher Bäume und Pflanzen – um nicht zu sagen ein undurchblickbarer Dschungel – in welchem sich nicht einmal schon so manch verantwortungsbewusste Eltern verlaufen haben. Und auch wenn man sich als Mama und Papa noch so sehr Mühe gibt, ein gewisses Dilemma ist wohl immer irgendwie vorprogrammiert. Wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, scheint die Welt manchmal sehr eindimensional zu sein. Die Dimension gibt dabei meistens unsere Gesellschaft und dessen Normen vor, so wie ein Kompass, der uns alle durchs Leben navigiert.

Alle Segel sind gesetzt Richtung Erfolg
Aktuell scheint es so zu sein, dass dieser Kompass nach gesellschaftlich anerkannter Leistung, Anerkennung und Multifunktionalität ausgerichtet ist. Für Kinder bedeutet dies in der Regel mit Aspekten des Lebens konfrontiert zu werden, für die sie vielleicht noch gar nicht so bereit sind. Doch wo liegt dabei die Grenze zwischen Forderung, Förderung und Überforderung?
In diesem Artikel wollen wir gemeinsam lernen – beziehungsweise anerkennen – wie man den Blick anstelle von lauter Bäumen gezielt auf einen einzigen Baum richten kann, um ein wesentliches Detail zu erkennen, nämlich der Frage nachzugehen, ob es unseren Kindern eigentlich gut geht.
Für Eltern die es spüren, dass es dem eigenen Kind nicht unbedingt gut geht
Wer diesen Artikel aufmerksam liest, der steckt aller Wahrscheinlichkeit nach in diesem Dilemma, dass es dem eigenen Kind eben nicht gut geht, und Sie als Mutter oder Vater nicht wissen, warum das so ist, obwohl Sie alles tun, damit es Ihrem Kind gut geht und ihm an nichts fehlen soll. Als verantwortungsbewusster Elternteil denken Sie ja wahrscheinlich auch langfristig voraus und sorgen sich um die Zukunft des Kindes, damit es in dieser Welt erfolgreich bestehen kann. Ihnen ist es wahrscheinlich auch besonders wichtig, dass Ihr Kind nicht den Anschluss verpasst und dass Ihr Kind so früh wie möglich alles Notwendige erlernt, um in Zukunft erfolgreich zu sein in dieser schnelllebigen Welt.
Sind unsere Kinder überfordert?
Besagter Wald, den man vor lauter Bäumen nicht sieht, steht auch stellvertretend für die multifunktionalen Anforderungen an unsere Kinder. Jene gesellschaftlichen Anforderungen sind alleine schon aus pädagogischer Sicht für viele Kinder als grenzwertig zu betrachten, hinsichtlich der Möglichkeit einer latenten (vorhanden, aber noch nicht offensichtlich in Erscheinung tretenden) Überforderung, die sich schleichend im Alltag manifestieren kann.
In einer ständen leistungsorientierten Lebensweise (vielleicht aus dem Wunsch heraus gesellschaftlich anerkannt und erfolgreich zu sein) kann es durchaus vorkommen (und das ist in diesem Szenario eigentlich als völlig normale Reaktion zu bewerten), dass aus einer latenten Überforderung heraus bei Kindern sehr leicht das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen gebracht wird und Kinder ohne sichtlich erkennbaren Grund, und ohne Vorwarnung, plötzlich einen Gefühlsausbruch erleiden und ihre Gefühle selbst nicht einordnen, und auch nicht benennen, können. Für die Eltern ist das in der Regel in so einer Situation dann auch nicht nachvollziehbar, was mit ihrem Kind jetzt eigentlich los ist.
Kinder sind grundsätzlich in gewisser Weise wie ein Spiegel unserer Gesellschaft. Unser Bewusstsein ist die Summe aller unserer Erfahrungen, die maßgeblich zu unserer Persönlichkeitsentwicklung beitragen. Nun gibt es Menschen, die von Natur aus sensibler sind und auf gewisse äußere Faktoren anders reagieren als andere Personen. Dies ist grundsätzlich nicht gleich als Krankheit, Schwäche oder als abnormale Verhaltensweise zu bewerten, sondern vielleicht sogar ein gesunder Abwehrmechanismus des Kindes, welches sich intuitiv nur verteidigen will gegen etwas, was es selbst aber gar nicht versteht oder (be-)greifen kann.
Wie kann ein gesunder Umgang mit den Problemen eines Kindes aussehen
Der gesündeste, und wahrscheinlich auch kostengünstige, Umgang mit solchen nicht (be-)greifbaren Situationen ist der ehrliche Wunsch und das echte Bedürfnis der Eltern, das eigene Kind in dieser Situation wirklich zu verstehen und dem Kind zu sagen: “Ich sehe, dass du wütend bist. Ich verstehe dich und ich bin jetzt da, nur für dich!“
Wenn Sie besondere Unterstützung bei der Kindererziehung benötigen, dann kontaktieren Sie mich einfach und unverbindlich.
Das Wichtigste für Ihr Kind: gemeinsame Zeit
Ein zentraler und essenzieller Aspekt dieser gemeinsamen Zeit ist der bedingungslose Wunsch der innigen Verbundenheit zwischen Kind und Eltern. Kinder müssen es spüren, dass ihre Eltern jetzt wirklich aus Liebe zueinander und füreinander da sind. Um das zu verinnerlichen, sind folgende drei Grundvoraussetzungen erforderlich:
- Erkennen
- Begreifen
- Verstehen
Denn nur, wenn man dies auch emotional für sich selbst begreifbar macht, dann kann man diese familiäre Bande auch wirklich aus tiefster innerer Überzeugung verstehen und dadurch ermöglichen.
Liebe kann man nicht kaufen
Eltern, die glauben, dass Sie das Wohlergehen und Wohlwollen ihrer Kinder mit Geld erkaufen können, müssen an dieser Stelle eines Besseren belehrt werden. Man kann Glück und seelische Gesundheit nicht kaufen, mit keinem Geld dieser Welt.
Die Rolle von Kindern in unserer Gesellschaft
Speziell gut situierte Eltern leben gerne in dem Bewusstsein, dass man mit Geld, Beziehungen und Macht alles im Leben regeln kann. Doch die Seele eines Kindes ist zu ehrlich und fragil, als dass es mit solchen Superlativen umzugehen vermag.
Runter vom Gas – Stichwort: „Wochenplan“
Dieser Abschnitt des Artikels wendet sich an Eltern, die für ihre Kinder einen strikten Wochenplan vorgesehen haben, um kein Potential auf der Strecke liegen zu lassen und um ja nichts zu versäumen.
Wenn Sie in der Rolle als Eltern mit diesem Thema konfrontiert sind, dann ist vielleicht eine schnelle Notlösung, einmal kurz innezuhalten, und mit ihrem Kind die Bremse zu betätigen und aktiv zu beobachten, ob das Kind positiv darauf reagiert (sich entspannt).
Ein praktisches Beispiel: Ihr Kind hat grundsätzlich einen ziemlich straffen Wochenplan, nach dem Motto „Kinder brauchen Struktur und eine gezielte Vorgabe, um nicht den Anschluss zu verpassen“. Richtig: Kinder brauchen Struktur, Regeln und Grenzen – denn das gibt Orientierung und Halt. Speziell für Kinder, die Autismus haben, ist dies unerlässlich.
Aber für alle anderen Kinder kann dies auch negative Aspekte in Form von übermäßigem Druck und Überforderung bedeuten, da das so wichtige Bedürfnis nach „einfach Kindsein“ viel zu kurz kommt – Stichwort: Entspannung und echte Freizeit!
Autismus, ADHS, .. – Ja oder Nein?
Mit den Begriffen „Autismus“, „ADHS“, etc .. wird auch immer wieder sehr leichtfertig umgegangen. Daher ist eine wirklich fundierte klinische Abklärung unbedingt zu empfehlen, bevor man als Laie das eigene Kind als autistisch bezeichnet (Aussage: „ …mein Kind hat autistische Züge“), obwohl es das vielleicht gar nicht ist.
Dieser besagte Wochenplan ist, wenn man das gesamte Spektrum an Lerninhalten sich klar vor Augen hält, vielleicht in der Tat eine äußerst anspruchsvolle Angelegenheit für das Kind. Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, wie Sie selbst diesen Plan langfristig durchhalten könnten?
Vielleicht wird nun offensichtlich, was bislang im verborgenen Wald vor lauter Bäumen geschlummert hat. Anstelle von diversen Überlegungen, welche pathologische Diagnose beim Kind zutreffend wäre, liegt die Lösung dabei ganz einfach direkt vor der eigenen Haustüre. Etwas, was augenscheinlich nicht sein darf, ist doch manchmal genau der Ursprung der gesamten Thematik.
Daher ist es die einfachste und effizienteste Möglichkeit, das Kind vom Druck des Wochenplans einmal kurz zu befreien und zu sehen, wie das Kind darauf reagiert. Diese Reaktion, auch wenn sie Ihnen nicht gefällt, ist unbedingt zu akzeptieren und ernst zu nehmen, mit dem Ziel das Wohlergehen Ihres Kindes zu bewahren. Es geht schließlich nicht um das, was Sie sich vom Kind erwarten, sondern das was im Grunde genommen die ganz persönlichen Bedürfnisse Ihres Kindes sind.
Haben Sie Kinder, die professionelle Unterstützung benötigen? Oder wünschen Sie sich für sich selbst besondere Unterstützung bei der Erziehung Ihrer Kinder? Dann nehmen Sie unverbindlich Kontakt zu mir auf. Gerne können wir über Ihre Möglichkeiten sprechen.
Kindererziehung: Es geht nicht um das eigene Ego
Zu den ganz persönlichen Bedürfnissen unserer Kinder zählt der Herzenswunsch eines Kindes. Es gibt wohl nichts Schöneres, als wenn man als Mutter und Vater erleben darf, wenn man dem eigenen Kind das Finden des Herzenswunsches (der eigenen Berufung, …) ermöglicht.
Es scheint logisch, wenn Menschen behaupten, dass Sie im Leben glücklich sind, weil Sie das gefunden haben, was Sie sich wirklich im Innersten gewünscht haben, sich dafür berufen fühlen, darin talentiert sind und jene damit verbunden Tätigkeiten aus voller Überzeugung und mit Leidenschaft tun. Denn dann ist man aller höchster Wahrscheinlichkeit nach wirklich gut indem was man tut und hat unendlich viel Erfolgsmomente und positive Erlebnisse in einem von Grund auf erfülltem Leben zu erwarten.
Das Ego von Eltern hingegen können dieses schicksalshafte Momentum, diese vom Leben geschenkte Gabe, empfindlich verletzen oder sogar völlig zerstören. Dies führt uns nun zu der Frage, welchen Anteil die Erwartungen von Eltern / der Gesellschaft auf die Glückseligkeit ihrer Kinder haben können.
Das Leben ist ein Marathon
Wer gleich in der Kindheit zu früh lossprintet, sorgt für ein hohes Risiko, auf diesem Niveau bis ins Ziel (bis zum letzten Lebensabschnitt) nicht durchzuhalten.
Gefährliche Signale und Einflüsse von Sozialen Medien
Instagram, TikTok & Co: so lieb und nett dies alles sein mag, so trügerisch kann der Einfluss der gezeigten Inhalte speziell auch auf Eltern einwirken. Eine Vielzahl von dort sichtbarem Content (Inhalten: Bilder, Videos, Texte) suggeriert auf einer ganz subtilen Ebene eine massive Demonstration von Superlativen (am schönsten, am stärksten, am schnellsten, am reichsten, am besten, …), die in der Realität so in dieser geballten Form nicht möglich sind. Ja, du kannst Fußballstar werden, aber nebenbei nicht auch noch Virtuose auf der Gitarre. Du kannst etwas für deine Schönheit tun, aber nicht gleichzeitig 6 Sprachen nativ beherrschen und vier Kinder auf die Welt bringen.
Im Grunde genommen kennen wir Menschen unsere Realitäten und dennoch lassen wir uns unterbewusst durch das was wir sehen verleiten und insgeheim wünschen, möglichst das Allerbeste für uns und unsere Kinder dahingehend herauszuholen. Wenn man sich unbewusst von Instagram & Co verleiten lässt, dann motiviert (oder demotiviert) es, wenn man diese suggerierten „Un-Realitäten“, und dessen unwirkliche Anforderungen, nicht erfüllen kann. Es entsteht eine Welt voller Extreme. Wenn man dadurch motiviert / angespornt wird, wird man alles dafür tun, in allem noch besser zu werden (Stichwort: Überforderung). Wenn man dadurch demotiviert wird, liegt es nahe, dass man vielleicht sogar in eine Depression verfällt, oder zumindest ein Selbstwertproblem abbekommt.
Fatale Folgen kann es natürlich auch dann haben, wenn Eltern diese Superlative auf ihre eigenen Kinder übertragen und anwenden wollen.
Haben Sie Kinder, die professionelle Unterstützung benötigen? Dann nehmen Sie einfach unverbindlich Kontakt zu mir auf.